Druck auf EU steigt
Die 27 EU-Länder könnten die Corona-Impfungen am selben Tag beginnen – sozusagen als Zeichen der Einheit. Das sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Ein konkretes Datum nannte sie noch nicht. Der Druck auf die EU steigt, mit den Impfungen loszulegen, nachdem die USA und Großbritannien bereits damit angefangen haben, wenn auch per Notfallzulassung.
Von der Leyen: “Es gibt aber endlich gute Nachrichten bei den Impfungen: Wir haben die Handlungsmöglichkeit und wir haben Hoffnung. Dies ist die Botschaft, die ich den Staats- und Regierungschefs des Europäischen Rats übermittle. Die Kommission hat das breitestmögliche Portfolio an Impfstoffkandidaten ausgehandelt. Innerhalb einer Woche wird das erste Vakzin zugelassen.”
Impfstoff steht allen zur selben Zeit zur Verfügung
Laut der EU stehen die Impfstoffe allen Mitgliedstaaten zur selben Zeit und zu denselben Bedingungen zur Verfügung. Jedes Land erhalte gemessen an der Einwohnerzahl gleich viele Dosen. Berlin hat sich indes schon mehrfach ungeduldig gezeigt. Hier hätte man die Zulassung für den Impfstoff des deutschen Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer gerne schneller.
Die deutschen Bundesländer bereiten sich auf einen Impfstart am 27. Dezember vor. Es könnte aber auch früher sein: Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA will für das Biontech-Vakzin schon am kommenden Montag grünes Licht geben, acht Tage früher als bisher geplant. Aus Österreich hieß es, die Impfungen könnten daher schon am 24. Dezember starten.
Vorbereitungen laufen in allen EU-Ländern
Auch die anderen EU-Länder bereiten sich auf einen raschen Immunisierungs-Beginn vor, sobald das Startsignal kommt. Frankreichs Regierungschef Jean Castex sagte: “Wir werden die Zahl der Menschen, die geimpft werden, erhöhen, sobald die Vorräte verfügbar sind. Dabei werden wir mit den rund 14 Millionen Menschen beginnen, die wegen ihres Alters oder chronischer Krankheiten besonders gefährdet sind, sowie mit bestimmten medizinischen Fachkräften.”
Im mehreren europäischen Ländern gibt es bereits große Impfzentren. Um die Pandemie zu stoppen, müssen Experten zufolge rund 70 Prozent der Bevölkerung geimpft sein. Eine große Aufgabe, die sich bis Mitte kommenden Jahres hinziehen kann.